Zusammenfassung des Treffens am 12.11.2010 in Frankfurt

Thema des vergangenen Treffens war

"Testmanagement bei kontinuierlicher Weiterentwicklung".

Wir wollten uns klar darüber werden, wie wir mit diesem Gebiet weiter verfahren, was wir darunter verstehen wollen und wie die weitere Diskussion zu strukturieren sei.

Mit dem Begriff der "kontinuierlichen Weiterentwicklung" öffnen sich zwei große Tore, die einem Testmanager ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen versprechen:

Einerseits gibt es den klassischen Wartungsbegriff, der eine späte Phase des Software-Lebenszyklus bezeichnet und der typischerweise mit weniger großzügigen Budgets und anderen Organisationsformen der Arbeit ausgestattet ist. Oft bewegt man sich dabei auf wohl bekanntem Terrain und die Dynamik in Hinblick auf neue Anforderungen ist deutlich geringer als bei Neuentwicklungsprojekten.

Aber auch unterhalb des Wartungsbegriffs gibt es signifikante Unterschiede. So wird unterschieden nach folgenden Typen:

  1. korrektiv: Die Behebung von Fehlern bzw. die Beseitigung von Mängeln
  2. adaptiv: Die Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen
    1. technisch: z.B. System-/Releasewechsel
    2. fachlich: z.B. Gesetzesänderungen
  3. perfektiv: Funktionale Erweiterungen
  4. präventiv: Verbesserung von Wartbarkeit, Qualität, Architektur usw.

Andererseits können unter "kontinuierlicher Weiterentwicklung" auch Agile bzw. iterative Entwicklungsmethoden verstanden werden.

Beiden Sichtweisen ist gemeinsam, Software-Artefakte mehrfach betrachtet werden müssen. Hieraus, so ist zu hoffen, ergeben sich auch für den Test Möglichkeiten zur Wiederverwendung.

Ein dritter Aspekt der kontinuierlichen Weiterentwicklung ist durch Werkzeuge gekennzeichnet, die unter dem Titel Application Life Cycle Management auftreten. Diese versprechen vor allem eine Produktivitätssteigerung durch eine bessere Integration aller Verwaltungsfunktionen (Requirements-, Test-, Konfigurations-, Problem-Management).

Es erscheint lohnenswert, sich mit dem Begriff des Lebenszyklus näher zu befassen. Dann liesse sich die Rolle des Testmanagers in verschiedenen Szenarien genauer bestimmen. Bislang haben wir schon einige Aspekte identifiziert, die In der weiteren Diskussion eine Rolle spielen könnten:

  1. Kostenmodelle
  2. Entwicklungsphasen (Wasserfall, Iterativ)
  3. Kontrollgrössen für das Management (Kosten, Funktion, Zeit, Qualität)
  4. Organisationsformen (Projekt, Linie)
  5. Werkzeugunterstützung, Software-Automation
  6. Business-Risiken, Unsicherheit der Anforderungen
  7. Produktentwicklung
  8. ...

Daraus ergeben sich unterschiedliche Handlungsoptionen für Testmanager.

Ist kontinuierliche Weiterentwicklung nicht auch wieder eine Möglichkeit zur Prozessgestaltung? Können Testmanager als Wächter über Testbarkeit oder Wartbarkeit Anforderungen formulieren die frühzeitig im Lebenszyklus berücksichtigt werden müssen?

Zusammengefaßt, was sind die wesentlichen Herausforderungen an Testmanager in den unterschiedlichen denkbaren Szenarien?

In unserer Diskussion haben wir aber erkannt, dass dieses Thema noch schärfer gefaßt werden muß. Möglicherweise muß auch das Leitthema "kontinuierliche Weiterentwicklung" zu diesem Zweck geändert werden.

Auf der TAV31 wollen wir diese Diskussion fortsetzen. Die Teilnehmer werden in Kurzbeiträgen einzelne Aspekte des Themas zur Diskussion stellen.

Falls Sie Interesse haben, einen Kurzbeitrag zu leisten, bitte ich um einen kurzen Hinweis.

 

Nächste Termine

Das nächste Treffen des AK Testmanagement findet im Rahmen der TAV 31 am

  1. 04. Februar 2011 statt.

Die TAV 31 wird dann

  1. am 03. und 04.Februar 2011 in Paderborn

stattfinden.

Falls Sie sich an der Vorbereitung des nächsten Treffens beteiligen möchten, wenden Sie sich bitte an:

 

bernhard.moritz@cc-gmbh.de

 


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